Master-Entwerfen: Campus der Religionen

Mein letztes Master-Entwerfen (…das sind Projektentwürfe im Master Studium) befasste sich mit dem kontrovers diskutierten „Campus der Religionen“ in Wien, welcher in der Seestadt Aspern seinen Platz finden sollte. Es war eines der spannendsten Projekte im Master für mich und aufgrund meiner entwickelten Abneigung zum analogen Modelbau habe ich mich hier das erste Mal an ein 3D-gedrucktes Modell getraut (was bei so einer Form auch die logistsche Wahl war). Schlussendlich wurde das Projekt auch im vom Institut Gebäudelehre herausgebrachten Heft zum Entwerfen gefeatured.

( zu finden unter https://gbl.tuwien.ac.at/wp-content/uploads/2019/04/campus-der-religionen.pdf)

Hier der Auszug daraus zu meinem Projekt:

Mit dem Campus der Religionen soll ein Ort geschaffen werden, welcher eine neue Art der Religionsausübung und Verbundenheit ermöglicht. Daher war es nötig, tradierte
Architekturformen abzulegen. Somit wurde ein organischer Religionskomplex entworfen, welcher sich aus dem Schwung der umgebenden städtischen Struktur zu entwickeln scheint und zum Himmel strebt. Die Umgebung selbst erweitert die Seestadt um dringend nötige, zum Religionsthema passende Funktionen. Die Grundidee, den Religionen relativ kleine Sakralräume zur Verfügung zu stellen, welche bei Bedarf
durch einen großen, zentralen multikonfessionellen Raum ersetzt werden, zieht sich durch alle Stufen. Eine Herausforderung war die Belichtung des Gebäudes. Diese wird
durch großzügige, in die Dachhaut integrierte Fenster erreicht, welche so angeordnet wurden, dass eine fießende, in sich verwobene Form entsteht. Besonders wichtig war, dass sich diese fießende Form auch im Inneren ablesen lässt – so
wurde z.B.: das 1. Obergeschoß mithilfe mehreren Sonnenstandsanalysen und gescripteter Formfndung in eine Anordnung von Galerien und Stegen aufgelöst, um eine größtmögliche Offenheit zu erreichen und um eine gute Belichtung des
Erdgeschoßes zu ermöglichen. Das Gebäude soll nicht nur Ort des Verweilen sein, sondern auch Ort des Durchschreitens. Erreicht wird dies durch die acht Eingänge, die
zu den angebundenen Gebäuden mit ihren unterschiedlichen Funktionen führen. Das Amphitheater bildet das Zentrum der Anlage. Mit seiner fießenden Form unterstützt es den Grundgedanken der spirituellen Verschmelzung.



Bachelor-Entwerfen – Wohnfeld Dittelgasse

Mein Bachelor Entwerfen an der TU Wien/Abteilung Wohnbau befasste sich mit einem großen Brach-liegendem Baufeld in Wien/Stadlau, unmittelbar in der Nähe des Naherholungsgebiets der Lobau. Zusammen mit zwei Kolleginnen entwickelten wir ein zusammenhängendes städtebauliches Konzept, welches wir daraufhin in drei Teile unterteilten,  die dann unabhängig von einander ausgearbeitetet wurden. Nachdem die ersten, recht unkonventionellen, städtebauliche Konzepte auf wenig Gegenliebe stießen, entwickelten wir eine recht rigide Struktur bestehend aus Wohnblöcken, Reihenhäusern und Atriumhäusern. In meinem Abschnitt platzierte ich zusätzlich noch einen Supermarkt und ein Cafe. Generell legte ich viel Wert auf „smarte“ und flexible Wohnformen, z.b.: dem Generationenwohnen. Die nördlichsten Reihenhäuser waren außerdem von japanischen Wohnformen inspiriert.

Historische Hofarchitektur im Südburgenland

Während meines Architekturstudiums hatte ich die Möglichkeit, viel über die historische Architektur meiner südburgenländischen Heimat zu recherchieren. So entstanden zwei umfangreiche Arbeiten, welche ich beide unter der Aufsicht von Ao.Univ.Prof.i.R. Dipl.-Ing. Dr.techn. Erich Lehner erstellte. Die Arbeit unter Erichs Aufsicht zählt mit zu meinen schönsten Erinnerungen an mein Architekturstudium.

In der einen Arbeit beleuchte ich den Umgang des Denkmalschutzes mit diesen Bauten, jedoch mit Fokus auf den verwendeten Baustoff Lehm, daher lautet der Titel auch „Denkmalschutz und Denkmalpflege von Lehmbauten im Südburgenland“ Institut für Baugeschichte, TU Wien, 2013

Die andere, während dem Master entstandende Arbeit widmet sich Optik dieser Höfe mit dem Titel “ Regionale Besonderheiten des Erscheinungsbildes und Dekors bäuerlicher Architektur im Südburgenland des 19. und 20. Jahrhunderts“ Institut für Baugeschichte, TU Wien, 2017

Trotz großen Umfangs stellen beide „nur“ einfache Seminararbeite dar und sind daher leider nicht öffentlich zugänglich.

In beiden Arbeiten habe ich noch bestehende Gebäude im Umland meines Heimatsortes Oberwart besucht und aufgenommen und mich intensiv mit passender Literatur beschäftigt.

Bereiste Orte

Natürlich konnte ich hierbei nur stichprobenartig vorgehen – ich denke aber ich habe einen guten Überblick über den aktuellen Stand dieser Bauwerke erhalten.

Da mich persönlich diese Thematik nie losgelassen hat und ich auch gerne  einen alten Hof adaptieren wollen würde sie wollen nicht zufällig Ihren Hof verkaufen? 😉 , dachte ich mir, ich arbeite diese Abhandlungen neu auf und stelle sie in weiterer Folge in Form einiger Beiträge auf diesem Blog sukzessive online. Leider unterliege ich im WorldWideWeb anderer Bildrechte als bei einer Studentenarbeit, somit muss ich auf ein paar Abbildungen verzichten.

Vielleicht stößt ja der ein oder andere Liebhaber einmal auf diese Seiten und erfreut sich meiner Recherchen. Vielleicht kann ich ja auch etwas dazu beitragen, diese Gebäude wertzuschätzen – leider viel zu oft verschwinden sie aus dem Ortsbild.

Ich würde mich über die Kontaktaufnahme Gleichgesinnter oder Besitzer solcher Höfe freuen!

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