Beim Giebelfrontenhaus – wenn vorhanden – befindet sich die Inschrift des Eigentümers, das Erbauungsjahr oder sonstige Zeichen und Sprüche an der Fassade, was durch eine farbliche Fläche oder durch die Putzgliederung betont wurde. Diese wurden hauptsächlich an drei Orten der Fassade angebracht:
1. Zwischen den Dachbodenluken: Hier wird durch das Verbinden der Luken mittels Putzbänder ein Schild erstellt oder ein getrenntes Schild zwischen den Luken platziert. Das losgelöste Schild kann auch als rundes Medaillon ausgeführt sein (ist auch beim Satteldach häufiger anzutreffen)
Diese zwei Beispiele zeigen die letzten mir bekannten beschrifteten Giebelschilder in Oberwart, welche zusätzlich zu den Initialen und der Jahreszahl in römischer Darstellung auch das vorangestellte „N“ aufweisen. Wie bereits beim Eintrag zum Arkadengang angesprochen, wurden die Bauern in den Kleinadelsstand erhoben – was sich am Giebelschild auch an dem „N“ äußerte, was für „nobilis“ (lat. adelig) bzw. „nemes“ (ung. adelig) steht.
Nachfolgend noch weitere Beispiele für beschriftete Giebelschilder zwischen den Luken:
2. Über der Eingangstür: Da die Erschließung meistens über Hof erfolgte bzw. auch bei den giebelseitig-erschlossenen zwischen Lüftungsluken genügen Platz ist, ist diese Variante sehr selten. Nur wenn dieser Platz z.B.: durch ein Ornament bereits belegt war, nutzte man die Fläche über dem Eingang für die Jahreszahlen und Initialen)
An der Giebelspitze: Diese Variante findet man nur bei einigen Satteldachhäusern um 1930. (v.A. in Siget i. d. Wart, vorher Schopfwalm)